RELIGION-DAS CHRISTENTUM-NACHRICHTEN

mercoledì 11 marzo 2009

Kuschel: Sterben fordert "echte Glaubensentscheidung"


Kuschel: Sterben fordert "echte Glaubensentscheidung"

SPAICHINGEN - Ob nach dem Sterben alles aus ist oder ein Mensch "in Gott hinein" stirbt hat Professor Dr. Karl-Josef Kuschel bei der Auftaktveranstaltung der ökumenischen Reihe "Fremdwort Tod" ganz persönlich beantwortet: "Hier ist eine echte Glaubensentscheidung gefordert."

Kuschel nahm die Zuhörer im Martin-Luther-Haus mit auf die Reise durch seine eigene Glaubensbiografie in dieser Frage, wohin der Mensch denn sterbe. Eine Frage an der er sich stark beeinflusst durch die marxistische Religionskritik der 70er-Jahre gerieben hatte. Diese Kritik forderte den Intellekt und die Emotionen heraus und Kuschel bezeugte ihr Respekt, weil sie vor den Gnadenlosigkeiten und Verhärtungen, der Ideologisierung und Instrumentalisierung des Glaubens und der Vernebelung des Geistes stets warne. Letztlich aber sei weder das absolute Ende durch den Tod noch das Weiterleben in Gott beweisbar. - Und den Intellekt betrügen oder sich drücken sei für ihn nicht in Frage gekommen. Ein Schlüssel zur Verbindung von Religionskritik und Glaube habe ausgerechnet Max Horkheimer gegeben, der den Glauben an ein "Danach" als Ausdruck der Sehnsucht danach bezeichnet habe, "dass der Mörder nicht über das unschuldige Opfer triumphiert."

Der Glaube an ein Weiterleben, so wie Christen ihn glauben, beinhalte auch, das Bewusstsein wach zu halten, dass die irdischen Machtverhältnisse nicht ewig sind. Mehr noch, dass sich die Frage der Verantwortung für das eigene Leben nach dem Tod wieder stellt. Gott von Angesicht zu Angesicht zu schauen bedeute auch, Würde zu besitzen, die nicht von der Gesellschaft abhängt, sondern der Beziehung von Gott zum Menschen entspringt. Paulus schreibe, man werde "durch und durch erkennen, wie man von Gott durch und durch erkannt" werde.

Das bedeute, dass in seiner Entscheidung, so Kuschel, der Tod weder zum Komplizen der Macht werde, dass sich die Hoffnung in diesem Glauben auf das Sterben in Gott hinein die Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Verwandlung erfülle und darauf, dann das Unverständliche - wie das Leid auf der Welt - zu verstehen.



Die Antwort dieser Glaubensentscheidung auf die Religions- und Sozialkritik der 70er-Jahre sei, dass gerade die Auferweckung die Frage nach der Verantwortung und damit die Verhältnisse der Welt in Frage stelle. Jesus werde, so sagt das Evangelium, nicht danach fragen, ob man Jude, Christ oder Muslim, Türke oder Eskimo sei, sondern allein danach, was ein Mensch "dem Geringsten seiner Brüder" getan habe. Also nach der Barmherzigkeit.

Glaube sticht Geist nicht

Ein Stück der ersehnten Annahme dort, wohin ein fragender Christenmensch sterbe, spiegelte Kuschel als Antwort auf eine Frage aus der Zuhörerschaft. Es ging um den Antagonismus von Rationalität und Glaube: Es sei nicht zumutbar, unter seinem intellektuellen Niveau zu glauben oder Kirchenlieder zu singen. In dieser Hinsicht fühle er sich im Martin-Luther-Haus sehr wohl. Luther sei auch ein katholischer Theologe gewesen, der so seine Probleme mit dem Papst hatte.

SPAICHINGEN - Ob nach dem Sterben alles aus ist oder ein Mensch "in Gott hinein" stirbt hat Professor Dr. Karl-Josef Kuschel bei der Auftaktveranstaltung der ökumenischen Reihe "Fremdwort Tod" ganz persönlich beantwortet: "Hier ist eine echte Glaubensentscheidung gefordert."

Kuschel nahm die Zuhörer im Martin-Luther-Haus mit auf die Reise durch seine eigene Glaubensbiografie in dieser Frage, wohin der Mensch denn sterbe. Eine Frage an der er sich stark beeinflusst durch die marxistische Religionskritik der 70er-Jahre gerieben hatte. Diese Kritik forderte den Intellekt und die Emotionen heraus und Kuschel bezeugte ihr Respekt, weil sie vor den Gnadenlosigkeiten und Verhärtungen, der Ideologisierung und Instrumentalisierung des Glaubens und der Vernebelung des Geistes stets warne. Letztlich aber sei weder das absolute Ende durch den Tod noch das Weiterleben in Gott beweisbar. - Und den Intellekt betrügen oder sich drücken sei für ihn nicht in Frage gekommen. Ein Schlüssel zur Verbindung von Religionskritik und Glaube habe ausgerechnet Max Horkheimer gegeben, der den Glauben an ein "Danach" als Ausdruck der Sehnsucht danach bezeichnet habe, "dass der Mörder nicht über das unschuldige Opfer triumphiert."

Der Glaube an ein Weiterleben, so wie Christen ihn glauben, beinhalte auch, das Bewusstsein wach zu halten, dass die irdischen Machtverhältnisse nicht ewig sind. Mehr noch, dass sich die Frage der Verantwortung für das eigene Leben nach dem Tod wieder stellt. Gott von Angesicht zu Angesicht zu schauen bedeute auch, Würde zu besitzen, die nicht von der Gesellschaft abhängt, sondern der Beziehung von Gott zum Menschen entspringt. Paulus schreibe, man werde "durch und durch erkennen, wie man von Gott durch und durch erkannt" werde.

Das bedeute, dass in seiner Entscheidung, so Kuschel, der Tod weder zum Komplizen der Macht werde, dass sich die Hoffnung in diesem Glauben auf das Sterben in Gott hinein die Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Verwandlung erfülle und darauf, dann das Unverständliche - wie das Leid auf der Welt - zu verstehen.

Die Antwort dieser Glaubensentscheidung auf die Religions- und Sozialkritik der 70er-Jahre sei, dass gerade die Auferweckung die Frage nach der Verantwortung und damit die Verhältnisse der Welt in Frage stelle. Jesus werde, so sagt das Evangelium, nicht danach fragen, ob man Jude, Christ oder Muslim, Türke oder Eskimo sei, sondern allein danach, was ein Mensch "dem Geringsten seiner Brüder" getan habe. Also nach der Barmherzigkeit.

Glaube sticht Geist nicht

Ein Stück der ersehnten Annahme dort, wohin ein fragender Christenmensch sterbe, spiegelte Kuschel als Antwort auf eine Frage aus der Zuhörerschaft. Es ging um den Antagonismus von Rationalität und Glaube: Es sei nicht zumutbar, unter seinem intellektuellen Niveau zu glauben oder Kirchenlieder zu singen. In dieser Hinsicht fühle er sich im Martin-Luther-Haus sehr wohl. Luther sei auch ein katholischer Theologe gewesen, der so seine Probleme mit dem Papst hatte.

(Erschienen: 11.03.2009)

http://www.szon.de/lokales/spaichingen/spaichingen/200903110240.html

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